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Die Jagd als Handwerk

Mit dem heutigen Post geht es ans Eingemachte, nämlich die Jagd als Handwerk. Es ist mir durchaus bewusst, und ich habe auch teilweise Verständnis dafür, dass das Töten von Tieren nicht jedermanns Sache ist. Trotzdem ist es elementarer Bestandteil der Jagd und es wäre sicherlich nicht ehrlich wenn ich es als Leiter einer Jagdschule aussenvor lassen würde.

Erklären möchte ich eine besondere Art der Jagdausübung, die so genannte Blattjagd. In der Zeit von Mitte Juli bis in die ersten zwei Augustwochen ist die Paarungszeit des Rehwildes, die Rehbrunft. Das Rehwild ist dann besonders aktiv und den ganzen Tag über in Bewegung. Gegen Ende der Rehbrunft, der Blattzeit, versucht der Jäger durch nachahmen der weiblichen Fieplaute, die durch spezielle Instrumente erzeugt werden, so genannte Blatter, den Rehbock anzulocken. Früher benutzten die Jäger dazu ein Buchenblatt. Deshalb sprechen wir von Blattzeit, Blattjagd, Blatter usw.

Besonders gut gelungen ist diese Art der Jagdausübung einem Jagdgast in unserem Lehrrevier Entegast Anfang August. Er konnte auf einer Kulturfläche gleich zwei Rehböcke anblatten und erlegen.

Auf den Fotos oben seht Ihr zwei Lockinstrumenten als Beispiel für Viele und natürlich die beiden erlegten Rehböcke.

In einem der nächsten Posts werde ich Euch zeigen wie aus den erlegten Böcken hochwertiges Fleisch für Grill und Herd hergestellt wird.

Jagdvokabular

  • Blattjagd = Lockjagd auf den Rehbock
  • Rehbrunft = Paarungszeit des Rehwildes
  • Blatter = Lockinstrument
  • Fiepen = Lautäuserung beim Rehwild

Waidmannsheil
Peter

Eine kleine Forstexkursion im Lehrrevier Schopfheim-Entegast

Hallo Jagdinteressierte und Jagdskeptische,
heute eine kleine Forstexkursion. Unser Lehrrevier Schopfheim Entegast ist ein reines Waldrevier, was bedeutet, dass wir keine landwirtschaftlich, sondern nur forstwirtschaftlich genutzte Flächen haben. Somit liegt unser Fokus auf der Entwicklung der jungen Bäume, seien es naturverjüngte oder von forstlicher Hand gepflanzte. Rehwild verbeißt gerne die Triebe der jungen Pflanzen und kann diese dadurch erheblich in ihrem Wachstum schädigen. Die jungen Bäume werden jedoch nicht nur verbissen, sondern auch durch den Rehbock verfegt. Hiermit markiert er unter anderem seinen Einstand. Auf den Fotos seht ihr eine Metallklammer an einer jungen Douglasie. Diese dient als Einzelschutz vor Fegeschäden. Ein anderer effektiver Schutz gegen die genannten Schäden auf den jungen Kulturen, ist die intensive Bejagung des Rehwildes auf diesen Flächen. Deswegen seht ihr auch den Hochsitz gegenüberliegend der zu schützenden Douglasienfläche auf den Fotos.

Jagdvokabular:

  • Fegen = Reiben des Gehörns an kleinen Bäumen
  • Einstand = Dauerhafter Aufenthaltsort (Revier) des Rehbocks

Über Likes und Kommentare würde ich mich freuen!

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Waidmannsheil,
Peter